Auf der 15. Leopoldina-Lecture in Herrenhausen geht es darum, die Künstliche Intelligenz zu beleuchten. Nach zwei Vorträgen (mehr hier) moderiere ich die Diskussion.
Wenn wir wirklich über „Erklärbarkeit und Transparenz“ von Algorithmen sprechen wollen, dann müssen wir das Thema anders angehen. Denn beides sind weniger Eigenschaften von Algorithmen als solche der erkennenden Subjekte: „Erklärbarkeit“ verweist auf Verstehen, „Transparenz“ auf Sehen.
Ein solcher Anspruch kann also von „Verantwortung“ derjenigen, die Algorithmen einsetzen, nicht getrennt werden, wenn er Konsequenzen haben soll. Es käme dann nicht auf Zustände von RAM an, sondern auf eine zurechenbare Handlung, die einer Person oder Organisation zugerechnet wird. Die Frage lautet also eher: Welche Transparenzanforderungen stellen sich unter Privaten und warum? Und wir wären solche Anforderungen bei Handeln ohne Algorithmen zu begründen oder soll es nur bei diesen gelten? Wie verträgt sich die Idee einer Welt, in der sich Akteure gegenseitig transparent machen mit der Idee von autonomen Subjekten? In diese Richtung würde ich gern fragen.
Ort: Tagungszentrum Schloss Herrenhausen, Herrenhäuser Straße 5, 30419 Hannover