19.04.2011

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Von der Suchmaschine zur Supermaschine (F.A.Z.)

Unter dem Titel “Was Google wirklich sucht” ist in der F.A.Z. (Printausgabe und online ein größeres Stück von mir erschienen.

Dabei habe ich versucht, für ein breites Publikum ein Thema zu skizzieren, das meines Erachtens in Deutschland noch nicht behandelt wurde: die ständigen Erweiterungen von Suchmaschinen, die heute die Ausdehnung der Domänen der Suchmaschine in “fremde” Domänen erkennen lassen. Dies gilt schon für die Retail-Branche, so werden alle wichtigen Seitentypen zur Artikelpräsentation schritt für Schritt nachgeahmt, für Travel und Touristik (Beispiel: Hotelpreise, -verfügbarkeiten, Buchungsaufrufe, Tischreservierungen), aber auch für andere Bereiche wie lokale Inhalte. Sieht man sich bestimmte Protypen wie Squared, Google-Zukäufe wie ITA Software und vor allem die Entwicklung im Bereich Microformate und Semantic Web an, könnten sich die Grenzen hier weiter verschieben.

Dabei tauchen komplizierte Fragen auf, die m.E. noch nicht genug diskutiert und auch von den Fachexperten und -juristen noch nicht gut gesehen werden. Dieser Artikel reist die Probleme nur auf – und ich bemühe mich, statt des üblichen Bashings auch die Position der Suchmaschinenbetreiber zu antizipieren. Dabei muss meines Erachtens auch gesehen werden, dass wir in Deutschland bei 92% Marktanteil von Googles Suchmaschine natürlich von Google sprechen, in USA und anderenorts aber MS Bing genauso betroffen ist. Dass wir hier immer nur von Google sprechen, hat m.E. einfach damit zu tun, dass Bing noch Beta-Version ist. Ausserdem denke ich bei diesem Thema über schwerwiegende Verschiebungen im Ökosystem des Internets nach, die in 5 Jahren genauso durch neue Anbieter, durch Facebook oder eine ganz neuartige Lösung auftreten könnten.

Es gibt nämlich, platt gesagt, gar keine Trennung in eine Suchmaschine und viele Shops, es ist aus Nutzersicht eher eine grosse Customer Journey, bei der der Informationsprozess site-übergreifend stattfindet und dieser Prozess sich auf mehrere Anbieter aufteilt, während am Ende eine Transaktion oder ein Abbruch steht. Eigentlich die Sicht der Techniker: Das Web als grosser Presentation Layer und am Ende wird dort Geschäft gemacht, wo die Transaktion stattfindet; auf dem Wege dorthin verlangen Suchmaschinen von einem der Beteiligten einen Obulos (Beteiligte: Verkäufer oder Käufer), oder Affiliates oder Mehrwertdienste (zB. Software-Agenten und Berater). Mit dieser Sicht habe ich die F.A.Z.-Leser verschont, aber vielleicht regt sie hier den einen oder anderen Fachleser an, die dazu anstehende Artikelserie zu schreiben.

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