26.03.2014

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Hoodiejournalismus, beobachtet (II)

Beginn des Beitrages „12 Thesen zu Print und Online“, ZEIT.

Es geht ein Riss durch deutsche Redaktionen. Nicht etwa unterschiedliche Ansichten zu Russland sind es, zum Euro oder zum Fall Edathy, die zu diesem Zerwürfnis führen. Nichts scheidet deutsche Journalisten mehr als das Substrat, auf dem sie publizieren: Selbst Print- und Onlineredakteure desselben Verlagshauses leben oft in unterschiedlichen Sphären und pflegen die Ressentiments gegenüber der anderen Seite.

Ganze Chefredaktionen können an diesen scheinbar unüberbrückbaren Kulturen zerbrechen wie im Falle des Spiegels, der sich nach langem Streit von Print-Mann Georg Mascolo und Onliner Mathias Müller von Blumencron trennte. Ihr Nachfolger Wolfgang Büchner soll nun endlich beide Welten einen – und laboriert erneut am Systemkonflikt.

Auch wir, der stellvertretende ZEIT-Chefredakteur Bernd Ulrich und der ZEIT ONLINE-Chefredakteur Jochen Wegner, tauschten dazu Gedanken aus – zunächst im privaten Twitter-Dialog mit maximal 140 Zeichen Länge. Daraus entstanden gemeinsame Thesen.

(Lesehinweis, nach Reaktionen auf dieses Posting:
Zerrissen – Zerworfen – (Ge-) schieden – Zerbrochen, ggf. unüberBRÜCKbar. In Welten – Sphären – Seiten – Kulturen – Systeme. Streit – Konflikt. „Auch“ wir „tauschen dazu Gedanken aus“.)

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Ein Kommentar zu
“Hoodiejournalismus, beobachtet (II)”

  1. Ich würde da ja etwas ganz anderes fetten, Christoph. Nämlich „Print- und Online-Redakteure desselben Verlagshauses“. Das, was da verzapft wurde, kann nämlich allenfalls in diesem Bezugssystem halbwegs verständlich sein. Da gibt es, horribile dictu, Journalisten mit dem gleichen Arbeitgeber, aber unterschiedlichen Arbeitsauffassungen! O! M! F! G!
    Für die Betroffenen kann das, insbesondere wenn sie sich in Hierarchiekonflikten verstricken, eine schmerzhafte Erfahrung bedeuten. Für den Rest der Welt nicht mehr als ein ratloses Achselzucken. Weder für Content-Nutzer noch für Content-Produzenten außerhalb solcher Großredaktionen ist irgendetwas davon relevant.

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